Praxis

Wenn man sich mit dem Gedanken trägt, sein Abitur nachholen zu wollen, dann kann die Praxis ganz schön verwirrend sein. Zunächst geht es um die Schulformwahl, denn das Abitur kann in der Abendschule, im Kolleg und in einigen anderen Bildungseinrichtungen nachgeholt werden. Allerdings bietet auch das Fernabitur gewisse Vorteile. Damit verbunden ist die Anbieterwahl, denn nicht überall werden alle Möglichkeiten angeboten. Schließlich gilt es die Zugangsvoraussetzungen zu prüfen, wenn Sie eine Bewerbung schreiben. Der genaue Schulalltag muss bekannt sein, um herauszufinden, ob er sich in den bisherigen Tagesablauf integrieren lässt. Dabei müssen Sie Schulvorbereitungskurse ebenso wie externe Lernhilfen und natürlich Prüfungsvorbereitungskurse berücksichtigen.

Abiturablauf

Je nachdem, für welche Schulform und für welchen Anbieter man sich entscheidet, danach richtet sich der Abiturablauf. Das beginnt schon bei der Dauer, die von einem bis drei Jahren variieren kann. Jeder Anbieter hat eigene Verfahren für die Bewerbung und bestimmte Auswahlkriterien. Auch der Schulalltag ist verschieden. So lassen Abendschule oder Fernabitur eine Berufstätigkeit zu, während man beim Abitur nachholen in der Sekundarstufe II ganztätig eingebunden ist. Es ist auch wichtig, dass Sie wissen, ob Sie einen Vorbereitungskurs besuchen müssen, wie sich die Anwesenheitszeiten gestalten, ob es Präsenztage gibt und ob Prüfungsvorbereitungskurse Pflicht sind. Wichtig ist, dass Sie sich zu den Rahmenbedingungen genau informieren und gut beraten lassen.

Schulformen

Nach der Entscheidung, das Abitur nachzuholen steht die Schulformwahl an. Welche Einrichtung, welche Lernzeiten passen zu mir? Wichtig ist, dass sich Ihre Ausbildung in den sonstigen Alltag integrieren lässt. Die Ausbildungszeiten sollten Ihren Vorstellungen entsprechen. Wer morgens seine höchste Leistungsfähigkeit erreicht, für den ist sicher das Abitur nachholen in der Abendschule ungeeignet. Allerdings schränken auch Voraussetzungen für die Bewerbung und den Zugang zur jeweiligen Schulform die Auswahl ein. Es kann auch räumliche Einschränkungen geben, z. B. wenn in Ihrer unmittelbaren Umgebung sich kein Kolleg finden lässt. Die Schulformwahl ist also an einige Faktoren gebunden und nicht zuletzt spielen finanzielle Aspekte bei der Entscheidung eine große Rolle.

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Anbieterwahl

So wichtig wie die Wahl der geeigneten Schulform ist die Auswahl des richtigen Anbieters. Ob man die Schulformwahl der Anbieterwahl vorzieht, ist Geschmackssache. Sicher gibt es auch Menschen, die Ihr Abitur bei einem bestimmten Anbieter nachholen möchten. Beim Fern-Abitur ist das recht einfach, hier gibt es nur vier verschiedene Institute. Auch beim Besuch eines Kollegs wird es nicht so viel Auswahl geben, da diese Bildungsform meist in Großstädten angeboten wird. Hingegen sind Abendschulen und Volkshochschulen sowie Bildungseinrichtungen mit Sekundarstufe II  in den meisten größeren Orten anzutreffen. Lassen Sie sich genau zu Zugangsvoraussetzungen, Bewerbung und Abiturablauf beraten, bevor Sie Ihre Entscheidung treffen.

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Bewerbung und Auswahl

Nach welchen Kriterien die Bewerbung und Auswahl der Interessenten erfolgt, sollten Sie unbedingt in Erfahrung bringen. Nicht, dass Sie sich auf einen Anbieter oder eine bestimmte Schulform festlegen und dann gar nicht zur Zielgruppe gehören. Dazu zählen auch die Bewerbungsfristen, denn wer sich nicht fristgerecht zum Abitur nachholen anmeldet, wird im aktuellen Schuljahr bzw. Semester nicht berücksichtigt. Am besten bewerben Sie sich bei mehreren Anbietern, so dass Sie im Falle einer Absage eine Alternative nutzen können. Beziehen Sie auch Anbieter in nahegelegenen Orten in Ihre Überlegungen ein. Die besten Chancen haben Sie wahrscheinlich dort, wo aufgrund regen Interesses große Klassen gebildet werden, also zum Beispiel in einer Volkshochschule oder einer Abendschule.

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Schulalltag

Den Schulalltag zu kennen ist von Vorteil, wenn Sie Ihre bisherigen Tätigkeiten mit Ihrer Ausbildung verbinden möchten. So ist es beispielsweise für die Lebensunterhaltssicherung günstig, wenn Sie in Teilzeit arbeiten oder im Idealfall in Vollzeit weiter beschäftigt sein können. Dazu informieren Sie sich am besten nicht nur über den Abiturablauf, sondern auch, wie genau die Ausbildungszeiten sind. Das ist auch wichtig, wenn Sie Kinder betreuen. Günstig ist es, wenn sich Ihr Schulalltag mit Ihrem sonstigen Tagesablauf perfekt vereinbaren lässt. Überlegen Sie jedoch mehrere Varianten, um im Falle einer Ablehnung das Abitur nachholen an eine andere Einrichtung zu verlagern oder ein Fern-Abitur zu nutzen.

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Praktische Hilfe

In Ihre Überlegungen für das Abitur nachholen sollte auch einfließen, welche praktische Hilfe Sie in Anspruch nehmen wollen oder welche Kurse verpflichtend sind. Einige der Anbieter verlangen Schulvorbereitungskurse, um Ihr Wissen zu prüfen. Entsprechend werden Sie dann angenommen oder abgelehnt. In anderen Schulformen dienen die Schulvorbereitungskurse einfach der Wiederholung des Schulstoffs, der oft schon einige Jahre zurückliegt. Sie können auch externe Lernhilfen, wie z. B. Nachhilfeinstitute, bemühen und so Ihre Kenntnisse zurückholen. Nicht zuletzt sind Prüfungsvorbereitungskurse in einigen Varianten des Abitur Nachholens verpflichtend. Beim Fern-Abitur kommen noch Anwesenheitszeiten hinzu, welche absolviert werden müssen. Nutzen Sie jede Hilfe, die sich Ihnen bietet, denn die Prüfungen zum Abitur sind schwer genug.


Schulvorbereitungskurse

Schulvorbereitungskurse können zur Leistungsermittlung dienen, aber auch einfach nur der Wiederholung bzw. Auffrischung alter Kenntnisse. In mancher Schulform sind solche Vorbereitungen Pflicht, um überhaupt zum Abitur nachholen zugelassen zu werden. Je nachdem, ob diese ein Jahr dauern, so verlängert sich die Zeit für den Abiturablauf um dieses Jahr. Bei anderen Angeboten wird die Zeit der Vorbereitungskurse mit der Gesamtzeit verrechnet. Oder es wird ermittelt, an welcher Stelle der Interessent in die Ausbildung einsteigen darf. Die letztere Variante wird z. B. im Rahmen der Begabten- und Externenprüfung angeboten, aber auch dann, wenn nur einzelne Fächer oder Teilbereiche beim Abitur nachgeholt und geprüft werden sollen.

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Externe Lernhilfen

Als externe Lernhilfen kommen Leistungszirkel, Studentengruppen, aber auch professionelle Anbieter, wie Nachhilfeinstitute oder Privatlehrer in Frage. Während die Institute Einzel- oder Gruppenkonsultationen anbieten, ist der Privatunterricht in den eigenen vier Wänden immer eine Einzelunterweisung. Studienkreis und Förderunterricht des entsprechenden Abituranbieters runden das Angebot an externen Lernhilfen ab. Auch hier gibt es Einzel- oder Gruppencoaching. Viele Interessenten, die das Abitur nachholen wollen, wissen externe Lernhilfen zu schätzen. Sie helfen entweder bei der Vorbereitung des Abiturs, während der Ausbildungszeit oder im Rahmen der Prüfungsvorbereitungen. Externe Lernhilfen unterstützen in jedem Fall – unabhängig von der gewählten Schulform und vom Anbieter. Sie erleichtern das Bestehen der Abiturprüfungen.

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Prüfungsvorbereitungskurse

Meist gehören Prüfungsvorbereitungskurse zur Gesamtzeit beim Abitur nachholen dazu. Nur in einigen Fällen werden sie ausschließlich und unabhängig vom Schulbesuch wahrgenommen. Letzteres ist dann der Fall, wenn jemand eine Begabten- bzw. Externenprüfung ablegen möchte. Er muss dazu keinen Unterricht besuchen, sondern kann sich nur anhand der Prüfungsvorbereitungskurse für die Klausuren fit machen lassen. In vielen Schulformen und bei verschiedenen Anbietern müssen aber die Vorbereitungskurse absolviert werden, um überhaupt   eine Zulassung zur Abiturprüfung zu erhalten. Jeder sollte diese Möglichkeit nutzen, um sich gezielt auf die verschiedenen Prüfungen vorzubereiten. Auf eine gute Vorbereitung kommt es an, denn die Abiturprüfung sollte keineswegs auf die leichte Schulter genommen werden.

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