Sämtliche Optionen des zweiten Bildungswegs dienen nur einem Ziel: Dem Ablegen der Abiturprüfungen. Diesen Tagen fiebern die Abiturienten lange entgegen, bereiten sich im Detail darauf vor und hoffen, dass sie schnell vorüber gehen und alles weniger schlimm wird, als man befürchtet hat.
Tatsächlich ist es auch so, dass es bloß auf die optimale Abiturvorbereitung ankommt. Hat man hierfür eine kompetente Institution ausgewählt, dann ist alles halb so wild. Ergänzt werden muss das schulische Angebot natürlich auch noch um die individuelle Prüfungsvorbereitung und schon kann der große Tag kommen.
Inhaltsverzeichnis
Die Prüfungsvorbereitung im Detail
Besucht man eine Institution, die zum Abitur führen soll, so wird man dort im Unterrichtsverlauf bereits intensiv auf die Abiturprüfungen vorbereitet. Es wird nämlich der gesamte Stoff vermittelt, den ein Abiturient aufzunehmen hat, will er die Prüfung bestehen. Bereits mit den obligatorischen Einführungsphasen beginnt eine erste Hinarbeit auf dieses Ziel. Schließt sich daran dann die Qualifizierungsphase an, so geht es an das sprichwörtliche Eingemachte. Denn innerhalb dieser Kurse wird im Detail abiturrelevanter Stoff aufgearbeitet und eine Schwerpunktsetzung nach Themen, Grund- und Leistungskursen vorgenommen.
Aber auch praktisch findet man gerade in den letzten Wochen vor der Abiturprüfung eine zielgerichtete Unterweisung. Es werden Probeklausuren geschrieben, um der Abiturprüfung den Schrecken zu nehmen, und nochmals alle wichtigen Themen angesprochen, um Bildungslücken zu schließen.
Ein hoher Stellenwert kommt allerdings auch dem Selbstlernen zu. Dabei ist es von großer Bedeutung, den eigenen Lerntyp zu ermitteln und verschiedene Lerntechniken zu erschließen. „Lernen lernen“ heißt ein neues Unterrichtsfach, das in diesem Kontext an zahlreichen Institutionen der Sekundarstufe II eingeführt wurde. Nicht zuletzt kommt es allerdings auch darauf an, die Lernbedingungen optimal zu gestalten. Deshalb sollte man bereits in einigem Zeitabstand vor der Abiturprüfung einen Plan festlegen, nach dessen zeitlichen Regeln der gesamte Abiturstoff wieder aufgearbeitet wird. Eine Übersicht über die wichtigen Themen kann dabei ebenfalls helfen.
Man sollte trotz allem Stress jedoch nicht vergessen, sich regelmäßige Auszeiten zu gönnen. Lernpausen sind genauso wichtig wie angenehme Freizeitbeschäftigungen, die einen guten Ausgleich zum Prüfungsstress darstellen. Die letzte Woche vor den Abiturprüfungen sollte nur noch dazu genutzt werden, alle Themen noch einmal grob zu überblicken und nicht dazu, neue Unterrichtsfelder zu erschließen.
Mit dieser ganzheitlichen Abiturvorbereitung ist man optimal für den großen Tag gerüstet.
Der Ablauf einer Abiturprüfung
Hat man die Abiturvorbereitung an einer Institution absolviert, die selbst zur Abnahme der Abiprüfungen berechtigt ist, so darf man eine Prüfungsanmeldung von Seiten dieser Einrichtung erwarten, ohne ein eigenes Zutun erbringen zu müssen. Anders sieht es jedoch aus, wenn die Abiturvorbereitung bei einer privaten Bildungsinstitution ohne Prüfungslizenz absolviert wurde. Dann ist eine Anmeldung zur Externenprüfung erforderlich, die der Prüfling in Eigenregie durchführen muss.
Bereits zu Beginn der Qualifizierungsphase, spätestens jedoch bei Prüfungsanmeldung, muss eine thematische Akzentuierung in den Bereichen Sprachen und Kunst, Gesellschaftswissenschaften sowie Mathematik und Naturwissenschaften vorgenommen werden. Außerdem ist eine Definition von Grund- und Leistungskursen obligatorisch. Beides erlangt im Zuge der Abiturprüfung nun seine Bedeutung.
Bevor es jedoch so weit ist, geht es erst einmal um die Prüfungszulassung, die gemäß der bundesländereigenen Abiturprüfungsverordnungen erteilt oder verwehrt werden kann. Wichtige Zulassungsvoraussetzungen sind
- die Wahl einer erlaubten Fächerkombination, wobei Deutsch, Mathematik, eine Fremdsprache oder alternativ eine Naturwissenschaft enthalten sein müssen,
- der Besuch der Prüfungsfächer in ausreichendem Umfang während der Qualifizierungsphase,
- die Schulung der entsprechenden Prüfungsfächer durch einen Einführungskurs oder eine relevante Vorbildung im Vorfeld und
- einen gesamten Punktewert bei den Vornoten von 180.
Liegen diese Voraussetzungen vor, so wird der Abiturient zur Prüfung zugelassen.
Diese gliedert sich nun in zwei Teile:
1. Prüfungsteil = schriftliche Prüfung
Im Rahmen der schriftlichen Abiturprüfung werden in der Regel vier Fächer abgefragt. Manche Bundesländer bestehen auch nur auf drei schriftliche Prüfungsfächer. In diesen vier Prüfungsfächern müssen zwingend die Leistungskurse sowie zwei Grundkurse enthalten sein. Die Prüfungsdauer beträgt pro Prüfungsfach vier Stunden.
Die schriftlichen Prüfungsabhandlungen werden von einem Hauptprüfer sowie einem Zweitkorrektor begutachtet. Stimmen deren beiden Einschätzungen überein, gilt die Note als gesichert. Weichen ihre Meinungen voneinander ab, so wird ein dritter Prüfer zu Rate gezogen.
2. Prüfungsteil = mündliche Prüfung
Die mündliche Prüfung im Abiturkontext wird in vier weiteren Grundkursfächern absolviert. Sie findet in Anwesenheit eines Vorsitzenden, eines Prüfers sowie eines Schriftführers statt. Zu Beginn erhält der Prüfling eine Ausarbeitung, die er unter den Gesichtspunkten drei gestellter Fragen innerhalb 30 Minuten zu bearbeiten hat. Dabei soll fächerübergreifend agiert werden. Nach dem Ende der Vorbereitungszeit hält der Prüfling einen Vortrag über seine Bearbeitung, an die sich Fragen des Prüfers zum Thema anschließen. Nach 30 Minuten ist die mündliche Abiturprüfung beendet.
Im Normalfall ist eine mündliche Prüfung der schriftlich abgehandelten Fächer nicht vorgesehen. Dies ändert sich, insofern nicht ausreichende Leistungen im schriftlichen Prüfungsteil erzielt wurden. Dann kann eine Nachprüfung anberaumt werden.
Die Zeugnisvergabe beim Abitur
Im Normalfall wird der Termin für die Zeugnisausgabe beim Abitur bereits im Vorfeld der Prüfungen festgesetzt. In der Regel findet dieser Akt auch innerhalb eines größeren Events zur Abiturprüfung statt. Einzig wenn man die Externenprüfung ablegt, erhält man sein Zeugnisdokument auf dem postalischen Weg. Informationen über das Nichtbestehen der Abiturprüfung werden ebenfalls im Vorfeld des Zeugnisvergabetermins erteilt.
Hat man sein Abiturzeugnis in der Hand, so wird man darauf drei verschiedene Beurteilungspunkte finden:
- Die Beurteilung aller Grundkurse mit einer maximalen Punktzahl von 270,
- die Beurteilung aller Leistungskurse mit ebenfalls maximal 270 Punkten und
- die Beurteilung der Abiturprüfung, die im besten Fall 300 Punkte umfasst.
Diese Darstellung über den Ablauf einer Abiturprüfung sollt nur exemplarisch sein. Tatsächlich sind die Bundesländer hier frei in ihren Regelungen. So kann die Anzahl geforderter Prüfungsfächer im mündlichen wie auch im schriftlichen Bereich variieren. Eine individuelle Nachfrage bei der zuständigen Prüfungskommission hilft hier weiter.
Prüfungsvorbereitung mit Externen
Spätestens wenn es ernst wird und die Abiturvorbereitungen in die entscheidende Phase kommen, trennt sich die Spreu vom Weizen. Während manche Schüler keine Probleme damit haben, den erworbenen Unterrichtsstoff zu festigen, stellen andere mit Erschrecken fest, dass sie massive Bildungsdefizite aufweisen.
Dann ist schnelle Hilfe gefragt, will man das Abitur mit Erfolg nachholen.
Prinzipiell stehen in diesem Kontext die gleichen Institutionen zur Verfügung, die auch allgemeinen Nachhilfeunterricht anbieten, die da wären
- öffentliche Nachhilfeinstitutionen,
- private Nachhilfelehrer,
- Studienkreise sowie
- schulische Unterstützungsleistungen.
Allerdings sollte man in diesem Zusammenhang nicht vergessen zu erwähnen, dass es bei der gesuchten Unterstützung sich ausdrücklich um abiturvorbereitende Maßnahmen handeln soll. In diesem Zusammenhang haben sich weder Studienkreise noch private Nachhilfeunterrichte bewähren können. Einen wirklichen Zugang zu prüfungsrelevanten Hilfestellungen erhält man ausschließlich über öffentliche und schulische Institutionen.
Darüber hinaus kann es eventuell auch sinnvoll sein, entsprechende Kurse an der Volkshochschule oder bei einem freien Träger der beruflichen Erwachsenenbildung zu belegen. Denn beide Institutionen bieten nicht selten so genannte Abi Crashkurse an. Eine nochmalige thematische Vertiefung der abiturrelevanten Themen gehört hier genauso dazu wie Prüfungssimulationen.
Begleitend kann es außerdem sinnvoll sein, psychologische Seminare zu Lerntypen, Lerntheorien und Lerntechniken zu absolvieren oder sich in Maßnahmen gegen die Prüfungsangst unterweisen zu lassen.